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Wie baut man heute eigentlich eine Stromleitung?

18.09.2023

Bild Ueko _tter

Am 11. September gab Frank Uekötter in der Morgensendung von Deutschlandfunk Kultur ein Interview über die SüdLink-Stromleitung, die Windstrom von der Nordsee nach Süddeutschland bringen soll.Das technikhistorische Sahnehäubchen ist der Vergleich mit der Nord-Süd-Leitung des RWE, die seit 1930 die rheinische Braunkohle mit den Wasserkraftwerken im Vorarlberg und im Südschwarzwald verband. Damals zog das der RWE-Vorstand Arthur Koepchen in sechs Jahren durch, zum Dank wurde das Speicherkraftwerk am Hengstey-See nach ihm benannt. So lief das in den Zeiten deutscher Ingenieurs-Seligkeit: Tatkräftige Männer bauen die Zukunft, und die Gesellschaft dankt. Dann kam die Fundamentalliberalisierung der siebziger Jahre, und das Recht des Tüchtigen steht seither im Schatten langer Gespräche: SüdLink kommt bisher auf 689 Veranstaltungen. Allerdings brauchte man im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts gar nicht mehr so viel bauen, weil in den Wirtschaftswunderjahren eine robuste Infrastruktur geschaffen worden war. Höchste Zeit also, wieder über die richtige Balance von demokratischer Kontrolle und energischer Führung zu reden - erst recht an einem Montag morgen um Viertel vor sieben.

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Am 11. September gab Frank Uekötter in der Morgensendung von Deutschlandfunk Kultur ein Interview über die SüdLink-Stromleitung, die Windstrom von der Nordsee nach Süddeutschland bringen soll.Das technikhistorische Sahnehäubchen ist der Vergleich mit der Nord-Süd-Leitung des RWE, die seit 1930 die rheinische Braunkohle mit den Wasserkraftwerken im Vorarlberg und im Südschwarzwald verband. Damals zog das der RWE-Vorstand Arthur Koepchen in sechs Jahren durch, zum Dank wurde das Speicherkraftwerk am Hengstey-See nach ihm benannt. So lief das in den Zeiten deutscher Ingenieurs-Seligkeit: Tatkräftige Männer bauen die Zukunft, und die Gesellschaft dankt. Dann kam die Fundamentalliberalisierung der siebziger Jahre, und das Recht des Tüchtigen steht seither im Schatten langer Gespräche: SüdLink kommt bisher auf 689 Veranstaltungen. Allerdings brauchte man im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts gar nicht mehr so viel bauen, weil in den Wirtschaftswunderjahren eine robuste Infrastruktur geschaffen worden war. Höchste Zeit also, wieder über die richtige Balance von demokratischer Kontrolle und energischer Führung zu reden - erst recht an einem Montag morgen um Viertel vor sieben.


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